Reisebericht "Mit Mozart im Théâtre Antique d´Orange"
Alexander Keuk, Bass im Wiener Singverein berichtet über die Konzertreise Ende Juni nach Südfrankreich:
Mit Mozart im Théâtre Antique d'Orange
Wiener Singverein gastiert in Südfrankreich mit Mozarts "Requiem"
Ende Juni reiste der Wiener Singverein nach Südfrankreich, um bei einem besonderen Projekt in der provenzalischen Stadt Orange mitzuwirken. Mit rund 80 Sängerinnen und Sängern führte der Wiener Singverein gemeinsam mit dem Orchestre Philharmonique de Monte-Carlo unter Leitung von Diego Cerretta das berühmte "Requiem" d-Moll von Wolfgang Amadeus Mozart auf – allerdings nicht in einem normalen Konzerthaus, sondern Open-Air im Théâtre Antique d'Orange, einem aus der Römerzeit stammenden, sehr gut erhaltenen und für das Festival Chorégies d'Orange im Sommer genutzten antiken Theater, das zum Weltkulturerbe der UNESCO gehört.
Die Musik von Mozart wurde beim Konzertabend mit einer eindrucksvollen Projektion von bewegten Bildern des Comiczeichners und Filmregisseur Enki Bilal an der 35 Meter hohen steinernen Theaterwand verbunden. Als Solist:innen waren Jessica Pratt (Sopran), Aya Wakizono (Mezzosopran), Dmitry Korchak (Tenor) und Inho Jeong (Bass) zu hören.
Bei Tagestemperaturen von durchweg 35-37 Grad erwies sich der Wiener Singverein vor rund 4000 Zuhörern im Rund des Theaters als hitzebeständiges Ensemble und meisterte nicht nur die Mozart-Partitur (Einstudierung Johannes Prinz), sondern auch den Live-Mitschnitt des französischen Fernsehens France3. Die lokale Presse lobte: "Bewunderswert in der Spannung, mit vokaler Akrobatik und zarten Pianissimi berührte der Singverein das Publikum, das in begeisterten Applaus ausbrach."
Da das Konzert dank ausbleibendem Gewitter nicht wiederholt werden musste, bescherte diese Regelung dem Singverein nach der erfolgreichen spätabendlichen Aufführung noch einen Ausflugstag, den viele in den umliegenden Weinorten oder den nahen Städten Avignon und Arles verbrachten, wo mit Sicherheit schon weitere Konzertmöglichkeiten ausgekundschaftet wurden. (Alexander Keuk)